Studentenjobs im Verkauf

Diese Voraussetzungen musst du für einen Studentenjob erfüllen:

• Du musst während der gesamten Beschäftigungszeit an einer Hochschule oder in einer fachlichen Ausbildung in Vollzeit immatrikuliert sein
• Du darfst noch keinen Abschluss haben
• Du darfst nicht das 25. Fachsemester überschritten haben.
• Du darfst dich nicht in einem Urlaubssemester befinden.

Du darfst als Student nicht unbegrenzt arbeiten, damit du hauptberuflich deinem Studium nachgehen kannst. Du darfst im Semester nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten. Die Regelung soll sicherstellen, dass du genug Zeit für dein Studium aufbringen kannst und der Job nicht zu deiner Hauptbeschäftigung wird. Überschreitest du sie, verlierst du das "Werkstudentenprivileg" und gilst nicht mehr als Student, obwohl du immatrikuliert bist. Es gibt allerdings Ausnahmen:

Die regelmäßige Arbeitszeit von 20 Stunden in der Woche darf überschritten werden, wenn

• es sich um eine Nacht- und Wochenendarbeit handelt,
• die Beschäftigung in die vorlesungsfreie Zeit fällt oder
• der Job während der vorlesungsfreien Zeit auf zwei Monate beschränkt ist

Der Sonderfall: Absolvierst du ein Pflichtpraktikum im gleichen Unternehmen, kannst du natürlich auch auf 40 Stunden erhöhen. Allerdings ist hierfür ein separater Vertrag notwendig und auch das Gehalt kann sich in einem Pflichtpraktikum ändern.

In deinem Studentenjob kommt dir ein besonderer Status in der Sozialversicherung zu: dieser Status nennt sich "Werkstudentenprivileg". Das bedeutet, deine Kranken- und Pflegeversicherung wird durch den Studentenstatus abgedeckt, da du für die Krankenkasse hauptberuflich Student bist. Du musst also von deinem Gehalt im Studentenjob in der Regel keine Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung zahlen. Auch die Zahlung in die Arbeitslosenversicherung fällt weg. Du musst damit nur in die Rentenversicherung einzahlen. Überschreitest du allerdings die jährliche Verdienstobergrenze für Studenten, werden die normalen Abgaben für die Kranken-, Pflege und Arbeitslosenversicherung fällig.

Für einen normalen Studentenjob bedeutet das: Dir wird weniger Geld von deinem Gehalt abgezogen. Dein Arbeitgeber muss für dich im Studentenjob ebenfalls nur geringe Sozialversicherungsbeiträge zahlen. In der Regel wird für ihn ein Pauschalbetrag von 13 Prozent für die Kranken- und Pflegeversicherung und 15 Prozent für die Rentenversicherung fällig.

Ein Student darf grundsätzlich 538 Euro im Monat verdienen, ohne seinen Studentenstatus zu verlieren. Dann zahlt der Arbeitgeber Pauschalbeiträge an die Sozialversicherung. Ein Student kann übrigens auch mehrere Jobs haben, muss aber unter der 538 Euro Verdienstgrenze bleiben.

Für eine Stelle als Werkstudent spielt die Verdienstgrenze von 538 Euro übrigens keine Rolle. Allerdings muss ein Werkstudent die Regeln zur Begrenzung seiner Arbeitsstunden während des Semesters ebenfalls beachten.

Verdienst du als Student mehr, weil du etwa in den Semesterferien mehr arbeitest, kann es sein, dass du lohnsteuerpflichtig wirst und dann von deinem Gehalt die Lohnsteuer abgezogen wird. Es gibt aber einen Betrag, den du jährlich lohnsteuerfrei verdienen darfst, er nennt sich Grundfreibetrag und verändert sich immer ein wenig. 2024 liegt er bei 11.604 €.

Seit einigen Jahren unterliegen auch die Minijobs oder Studentenjobs bis 538 Euro Verdienst der Versicherungspflicht in der Rentenversicherung. Dadurch können auch Studenten schon Beitragszeiten für die Rente sammeln.

Der normale Beitragssatz zur Rentenversicherung beträgt derzeit 18,6 Prozent des Gehaltes. Bei einem Studentenjob oder Minijob übernimmt der Arbeitgeber aber 15 Prozent dieses Beitragssatzes, so dass du als Student nur noch die Differenz bis zum vollen Beitragssatz, also 3,6 Prozent, zahlen musst. Bei einem Lohn von 538 Euro im Monat wären das 19,36 Euro.

Dein Arbeitgeber kann dich auch von der Rentenversicherungspflicht befreien lassen. Aber du solltest es dir überlegen, denn wenn du bereits als Student Beiträge zur Rentenversicherung zahlst, kann deine Rente später höher ausfallen.

Studentenjob und BAföG: Beziehst du während deines Studiums BAföG, dürfen deine Einkünfte 4.800 Euro brutto im Jahr nicht überschreiten. Das sind umgerechnet auf den Monat im Schnitt 400 €. Überschreiten deine Einkünfte neben dem Studium diese Grenze, werden deine BAföG-Leistungen gekürzt. Wie viel diese Kürzung beträgt, kannst du beim BAföG-Amt deiner Universität erfragen.

Studentenjob und Kindergeld: Wenn du unter 25 Jahre alt bist und dich in deiner ersten Ausbildung befindest, erhältst du 184 € monatlich an Kindergeld. Dieses Geld ist nicht abhängig von deinem Studentenjobverdienst. Jedoch bekommst du Kindergeld nur, solange du eingeschriebener Student bist und während des Semesters weniger als 20 Stunden in der Woche arbeitest, also genau die Regelungen, die auch für deinen Studentenjob gelten.

Studentenjob und Waisenrente: Ist ein Elternteil verstorben und hat Ansprüche bei der gesetzlichen Rentenversicherung gesammelt, beziehen die Kinder von der Deutschen Rentenversicherung eine monatliche Waisenrente. Diese beträgt 10 Prozent der Rente, die der Verstorbene erhalten hätte. Bis vor kurzem hat sich der Anspruch der Waisenrente noch durch eigenes Einkommen verringert. Seit dem 1. Juli 2015 entfällt diese Einkommensanrechnung auf (Halb-)Waisenrenten für volljährige Hinterbliebenenbezieher komplett. Das heißt, dein Studentenjob hat keine Auswirkung auf deine Waisenrente.

Arbeitsrechtlich zählst du mit einem Studentenjob in der Regel zu den Teilzeitbeschäftigten. Dafür hast du mit deinem Unternehmen einen Arbeitsvertrag geschlossen.

Wie alle anderen Beschäftigten im Einzelhandel auch hast du in deinem Studentenjob Anspruch auf Urlaub. Die Höhe bemisst sich nach dem Bundesurlaubsgesetz oder nach dem Arbeits- oder Tarifvertrag des Unternehmens. Meistens ist dein Urlaubsanspruch schon in deinem Arbeitsvertrag festgelegt. Nach dem Bundesurlaubsgesetz beträgt der Urlaubsanspruch bei Vollbeschäftigung, also einer 40 Stundenwoche an fünf Tagen, mindestens 20 Tage pro Jahr.

Wie viele Urlaubstage dir bei einer 20-Stundenwoche zustehen, richtet sich danach, an wie vielen Tagen in der Woche du die 20 Stunden arbeitest. Deine Lohnfortzahlung bemisst sich jedoch nach dem Stundenlohn. Arbeitest du also an fünf Tagen die Woche jeweils 4 Stunden, hast du zwar vollen Urlaubsanspruch auf 20 Tage im Jahr, dir werden jedoch während deines Urlaubs nur 4 Stunden pro Tag bezahlt. Du hast übrigens erst vollen Urlaubsanspruch, wenn das Arbeitsverhältnis schon sechs Monate andauert.

Beispiel:

20-Stundenwoche 5 Tage, jeweils 4 Stunden = 20 Urlaubstage im Jahr
20-Stundenwoche 4 Tage, jeweils 5 Stunden = 16 Urlaubstage im Jahr
20-Stundenwoche 3 Tage, jeweils 6,5 Stunden = 12 Urlaubstage im Jahr

Es gilt: Studentenjobs sind für dich eine gute Chance für einen Quereinstieg.  Besonders wenn du dich als Student für einen Fachbereich interessierst, der vielleicht nichts mit deinem Studiengang zu tun hat und hier grundlegende Berufserfahrungen sammeln willst.

In Studentenjobs kannst du die Weichen für deine Karriere im jeweiligen Unternehmen stellen. Wer auf sich aufmerksam macht, hat nach dem Studium gute Chancen, einen Vollzeitjob im Unternehmen zu bekommen. Ein Studentenjob kann also ein Karrieresprungbrett sein.

Ein Studentenjob ist ein absolutes Plus im Lebenslauf: In kaum einem anderen Bereich kannst du so fachspezifische Praxiserfahrung sammeln und deine Fähigkeiten trainieren. Du erlebst den Arbeitsalltag, sorgst mit deinen Kollegen im Team für reibungslose Abläufe und lernst, Herausforderungen zu meistern. Mit deinem Studentenjob bereitest du dich auf den Arbeitsalltag nach deinem Studium vor. Das verschafft dir einen realistischeren Blick für deinen Berufseinstieg.

Praxiserfahrung ist aber nicht alles, du lernst auch das Unternehmen genau kennen. In deinem Studentenjob schaust du hinter die Kulissen und bekommst Einblicke in das Unternehmen und das operative Tagesgeschäft.

Du lernst den Umgang mit fachspezifischer Software, die du im Verkauf brauchst, wie etwa Warenwirtschaftsprogramme. Diese Hard Skills kannst du in deinem Lebenslauf ergänzen.

Ein weiteres Plus für dich als Student: Die Optimierung deiner Soft Skills. Damit sind deine persönlichen und sozialen Fähigkeiten gemeint, die du ständig weiterentwickelst. Dazu gehören Engagement, Empathie, Neugier, Belastbarkeit, Organisationstalent, Zeitmanagement, Kommunikations- und Kritikfähigkeit und viele mehr. 

Als Student besitzt du zumeist das Privileg, dir deine Zeiten flexibel einteilen und mit deinem Vorlesungsprogramm abstimmen zu können. An welchen Tagen du wie lange arbeitest, hängt davon ab, wie du verfügbar bist und wann du besonders gebraucht wirst. Du entscheidest, wie viel Zeit du neben dem Studium für deine Arbeit aufbringen willst.

In den Semesterferien kannst du in deinem Studentenjob deine Stundenzahl auf 40 Stunden hochfahren und damit mehr verdienen, um dein Studium zu finanzieren. Weiterer Vorteil: Du musst dich nicht noch um ein Aushilfsjob oder ein Praktikum kümmern.

An deinem Arbeitsplatz lernst du viele interessante Personen kennen und kannst als Werkstudent erste berufliche Kontakte knüpfen. Vernetze dich und nutze die Chance mit deinem Vorgesetzten, den Mitarbeitern und weiteren Bekannten aus deinem Arbeitsumfeld in Kontakt zu bleiben. So steigen die Chancen, schneller einen passenden Job für den Berufseinstieg zu finden.

In deinem Studentenjob kannst du dich in vielerlei Hinsicht beweisen und mit deinen Kompetenzen überzeugen. So steigen die Chancen, dass du nach dem Studium übernommen wirst. Dein Arbeitgeber kennt dich und weiß, was du kannst. Deine Karriere während des Studiums mit einem Studentenjob zu beginnen, kann für einen lückenlosen Lebenslauf sorgen.